Yealink SIP-T54W

Das IP-Telefon Yealink SIP-T54W ist ganz offensichtlich für größere Einsatzumgebungen konzipiert. Dank der umfangreichen Erfahrung seines Herstellers kann das Gerät aber auch Einzelnutzern oder kleineren Bürogemeinschaften gute Dienste leisten.

Der chinesische Hersteller Yealink bietet ein breites Sortiment an IP-Telefonen an. In der gehobenen Mittelklasse verortet ist dabei das zum UVP von 165 Euro angebotene Modell SIP-T54W. Während seine größeren Geschwister auf Touchscreens setzen, verfügt das T54W zwar über ein 4,3 Zoll (Diagonale 10,9 cm) großes Farbdisplay, aber keine Touch-Bedienung. Zum Navigieren dient eine Fünfwege-Tastenanordnung sowie eine Reihe von insgesamt 14 physischen Tasten, die rund um das Display angeordnet sind und deren programmierbare Funktion jeweils daneben auf dem Screen angezeigt wird. Hinzu kommen weitere physische Tasten für im Tagesgebrauch wichtige Funktionen wie Umschalten auf Headset, Freisprechen, Stummschaltung, Parken, Weiterleiten oder Wahlwiederholung. Auswahl, Ausführung und Anordnung der Tasten sowie das Bedienkonzept insgesamt zeigen, dass der Hersteller über große Erfahrung beim Design von Tischtelefonen verfügt.

Kabelgebundene oder schnurlose Netzverbindung

Der Anschluss erfolgt über ein Gigabit-Ethernet-Kabel. Im von Yealink angenommenen Standardeinsatz liefert dieses auch per PoE (Power over Ethernet) die Stromversorgung. Ein Netzteil liegt deshalb gar nicht erst im Karton – wer eines braucht, kann ein passendes 5V-Netzteil für etwa 12 Euro nachkaufen. Wer das Telefon einzeln oder in kleineren Stückzahlen betreibt und von der Anbindung über ein einziges Kabel profitieren möchte, hat stattdessen die Option, für etwa 17 Euro einen „PoE-Injector“ zu erwerben. Und kommen mehrere T54W zum Einsatz, lohnt sich vielleicht auch die Investition in einen PoE-Switch, den es mit fünf Ports ab knapp 40 Euro gibt. In jedem Fall besitzt das Telefon eine Gigabit-LAN-Ausgangsbuchse und einen integrierten Mini-Switch, sodass sich ein Arbeitsplatz-PC dahinter anschließen lässt. Die Verbindung zum internen Netzwerk kann alternativ aber auch per WLAN erfolgen – dafür unterstützt das Gerät den Standard 11n (Wi-Fi 4) sowohl auf 2,4 als auch auf 5 GHz.

Umfangreiche Erweiterungsmöglichkeiten

Mit Massenspeicher scheint das Gerät aber auch ohne USB-Stick auskömmlich bestückt zu sein. Darauf weisen jedenfalls die möglichen Größen für eine lokales Telefonbuch und eine lokale Blacklist (jeweils 1000 Einträge) sowie für ein von einem Server bezogenes übergreifendes Telefonbuch (bis zu 5000 Einträge) hin. Außerdem kann das T54W mit einer in der Google-Cloud gespeicherten Kontaktliste verknüpft werden. Zu jedem Telefonbucheintrag kann auch ein Foto hinterlegt werden, das dann bei Gesprächen mit dem jeweiligen Kontakt im Display erscheint.

Die auf der Geräterückseite angeordnete USB-Buchse bietet noch weitere Möglichkeiten: Hier lässt sich auch eines der von Yealink angebotenen USB-Headsets anschließen – im Zweifel auch eine kabellose Variante, dann hängt an der USB-Buchse die Sendeeinheit. Alternativ gibt es auch den für rund 30 Euro angebotenen DECT-Dongle DD10K, an dem sich dann bis zu vier schnurlose Telefone anmelden lassen, die laut Datenblatt auch alle gleichzeitig über IP telefonieren können. Angesichts der Vielzahl der Optionen würde man sich möglicherweise wünschen, dass das T54W mehr als eine USB-Buchse bereitstellte. Für ein schnurgebundenes Headset gibt es allerdings auch noch eine eigene Buchse auf der Geräteunterseite.

 

Für Großes konzipiert, aber auch in kleineren Umgebungen überzeugend

Die Klangqualität gefiel den Testern im Praxisbetrieb sehr gut – sowohl über den Hörer als auch im Freisprechbetrieb. In letzterem sorgt die Funktion „Acoustic Shield“ für die Unterdrückung von Störgeräuschen.

Das Yealink SIP-T54W schafft damit einen beeindruckenden Spagat: Es bietet unzählige Features und Einstellmöglichkeiten, die auf einen Einsatz in sehr großen Unternehmensumgebungen mit Hunderten oder Tausenden von Nebenstellen ausgelegt sind. Ebenso überzeugt das Gerät aber auch als einzelnes IP-Festnetztelefon an einem Einzelarbeitsplatz oder in kleineren Arbeitsgemeinschaften. Das muss man in dieser Konsequenz und Stabilität erst mal hinbekommen – Yealink hat es gut geschafft.

Quelle: https://www.connect-professional.de/